Samstag heißt #IndieAuthorChallenge Zeit und diesmal stammt die Geschichte von der großartigen Zoe M. Lynwood, die von Violet Truelove & Lindsay Lovejoy nominiert worden ist. Es ist eine ganz besondere Geschichte, weil sie aus Zoes neuem Buch Millionaires Club – Mason stammt, das noch in diesem Jahr erscheint.
Viel Spaß beim Lesen!
Fabrikhalle – Bleistiftrock – Stretchlimousine – High Heels – Strandrestaurant – Central Park – Abendessen – Rotwein – Wellengang – Rüschenbluse – Pferdekutsche – Blitzhochzeit – King Size Bed – Las Vegas – Raod Trip
Mason
Zoe M. Lynwood
»Müssen sie ihren Hund immer mit in die Arbeit schleppen?«, schimpfte Quentin Pynkett – Gründersohn des milliardenschweren Modeimperiums Quepy – über den Schreibtisch hinweg. Er verstummte jedoch augenblicklich, als er Masons eisernen Blick bemerkte.
Pynkett mochte vielleicht der Chef und sein Vater der Namensgeber dieses Ladens sein, aber Mason war seit knapp fünf Jahren der Kopf des Unternehmens und die treibende Kraft, die es ihnen überhaupt erst ermöglicht hatte, internationale Erfolge zu feiern. Mit Masons feinem Gespür für Trend und Stil in Kombination mit seinem Verhandlungsgeschick waren sie unschlagbar auf dem Markt und das wusste sein Chef ganz genau.
Mason konnte sehen, wie sich Pynketts Augen zu reiskornkleinen Schlitzen verengten und Mason ging jede Wette ein, dass er die Abhängigkeitsbeziehung die Pynkett zu ihm pflegte, einmal mehr verfluchte. Er konnte sehen, dass sein Chef etwas sagen wollte, doch was für ein bissiger Kommentar ihm auch auf der Zunge liegen mochte, er schluckte ihn wieder hinunter. Mason hatte inzwischen mit gewohnter Gelassenheit auf dem Stuhl gegenüber Platz genommen und seine Hundedame Shelly sabberte mit genüsslicher Unbedarftheit die Tischplatte voll.
Pynkett mochte vielleicht der Chef und sein Vater der Namensgeber dieses Ladens sein, aber Mason war seit knapp fünf Jahren der Kopf des Unternehmens und die treibende Kraft, die es ihnen überhaupt erst ermöglicht hatte, internationale Erfolge zu feiern. Mit Masons feinem Gespür für Trend und Stil in Kombination mit seinem Verhandlungsgeschick waren sie unschlagbar auf dem Markt und das wusste sein Chef ganz genau.
Mason konnte sehen, wie sich Pynketts Augen zu reiskornkleinen Schlitzen verengten und Mason ging jede Wette ein, dass er die Abhängigkeitsbeziehung die Pynkett zu ihm pflegte, einmal mehr verfluchte. Er konnte sehen, dass sein Chef etwas sagen wollte, doch was für ein bissiger Kommentar ihm auch auf der Zunge liegen mochte, er schluckte ihn wieder hinunter. Mason hatte inzwischen mit gewohnter Gelassenheit auf dem Stuhl gegenüber Platz genommen und seine Hundedame Shelly sabberte mit genüsslicher Unbedarftheit die Tischplatte voll.
Pynkett verzog missbilligend seine schmalen Lippen.
Mason folgte dem Blick seines Chefs und konnte sich ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel nicht verkneifen. Zärtlich strich er Shelly über den Kopf und sah dann wieder zu seinem Gegenüber. Dieser stierte Mason ins Gesicht, als würde darin eine Horde Nacktschnecken herumkriechen und ließ mit einem klatschenden Geräusch die neueste Ausgabe des Fashionista-Magazins auf den Tisch fallen.
»Rylands neue Kollektion wird von den Medien zerfetzt«, kam Pynkett sofort zur Sache. »Wir müssen das schnell wieder hinbiegen, sonst wird das ein verdammt teures Jahr für uns.«
Der grollende Unterton in seiner Aussage klang in Masons Ohren schwer nach einem Vorwurf, der Mason sauer aufstieß. Er hatte noch nie viel von Ryland und seiner Arbeit gehalten und spätestens, als er bei einem Besuch in der Fabrikhalle in Downtown die ersten Schnittmuster für die Bleistiftröcke zu Gesicht bekommen hatte, war ihm klar gewesen, dass diese Kollektion ein Flop werden würde. Er bekam eine Gänsehaut, wenn er an all die scheußlichen Rüschenblusen dachte, die Pynkett entgegen Masons Ratschläge abgenickt hatte. Dass Quepy derart viel Geld in Marketing für diesen Möchtegern-Designer investiert hatte, war bestimmt nicht auf Masons Mist gewachsen. Doch sich zu fruchtlosen Streitigkeiten herabzulassen, war nicht Masons Art, weshalb er diese Spitze einfach an sich abprallen ließ, als hätte er sie nicht bemerkt. Stattdessen spielte er betont gelangweilt mit seinen Damien Hirst Manchettenknöpfen und antwortete:
»Die Kollektion steht. Wir sollten sie hoch erhobenen Hauptes präsentieren. Jetzt einen Rückzieher zu machen und übereilt alles umzustrukturieren, halte ich nicht für sinnvoll.« Er konnte hören, wie Pynkett über den Tisch hinweg geräuschvoll schnaubte.
»Wenn wir etwas beziehungsweise jemanden Außergewöhnliches in Rylands biedere Säcke packen, treten wir am Ende noch eine neue Trendwelle los«, gab sich Mason zuversichtlich.
Pynkett rieb sich in einer nachdenklichen Geste über sein schmächtiges Kinn. »Und an wen haben sie dabei gedacht?«, erkundigte sich Pynkett mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier.
Ein triumphierendes Lächeln schlich sich auf Masons Gesicht. »Ivy Seabrooke«
Pynkett lachte freudlos auf. »Die Chancen, ihre Hundedame erfolgreich in Rylands Kleider zu stecken und über den Laufsteg zu jagen, stehen besser, als dass wir DAS Topmodel der Modebranche für Rylands Kollektion gewinnen! Außerdem ist sie komplett ausgebucht.«
Mason presste seine Kiefer aufeinander und versuchte sich an einem verbindlichen Lächeln. Wie ihm dieser Kerl auf die Nerven ging! Er konnte den Tag, da er Quepy aufkaufen und sich nicht mehr länger mit diesem Nichtsnutz von einem Geschäftsführersohn herumschlagen musste, kaum erwarten. Seit Quentin Pynkett vor knapp acht Jahren das Modelabel von Masons Vater geschluckt hatte, wollte Mason nur eines. Quepy übernehmen, Schnösel Pynkett vor die Tür setzen und aus Trump&More wieder eine eigenständige Marke machen, um das Lebenswerk seines Vaters wiederherzustellen. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg, und er musste sich in Geduld und vor allem Selbstbeherrschung üben.
»Ich kenne Miss Seabrooke persönlich, Quentin. Ich versichere Ihnen, ich werde mich mit ihr auf irgendeine Art und Weise einigen können. Und zwar so, dass alle Parteien zufrieden sind«, versuchte Mason daher so sachlich wie möglich zu antworten. »Wenn ich Miss Seabrooke davon überzeugen kann, für Quepy in Mailand zu laufen, hinterlässt dieser Auftritt bleibenden Eindruck bei der Presse und sorgt für Schlagzeilen, die uns mit Sicherheit besser gefallen werden, als diese hier.« Mason schob die Ausgabe des Modemagazins mit spitzen Fingern von sich weg und nickte seinem Möchtegern-Vorgesetzten aufmunternd zu.
Quetschi-P (wie Pynkett heimlich von seinen Angestellten genannt wurde) strich sich unsicher über sein viel zu enges Hemd und wippte dabei mit seinem Kopf hin und her.
Mason fehlte die Geduld, um auf eine lahme Erwiderung seines Gegenübers zu warten, weshalb er sich ohne weitere Umschweife erhob und den Ausgang des Großraumbüros anstrebte. Shelly nießte geräuschvoll, als sich Mason an ihr vorbeidrückte, und tapste anstandslos hinter ihrem Herrchen her. Mason strich ihr zärtlich über den Kopf. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr und beschleunigte seine Schritte. Er hatte ein wichtiges Telefonat zu führen.
Als Ivy wenige Stunden später mit elfengleichen Bewegungen und in verboten hohen High Heels auf die Stretchlimousine, in der Mason saß, zusteuerte, stieß dieser einen leisen Pfiff aus. Er kannte Ivys Gesicht, das von allen Zeitschriften-Covern und Fernsehbildschirmen strahlte auswendig, doch live war diese Frau einfach atemberaubend schön. Mit ihr hatte sich sein Kumpel Ashton eine wahre Traumfrau geangelt, die er völlig zu Recht bald heiraten würde.
Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Finn, der mit seiner verklemmten Victoria ordentlich danebengegriffen hatte. Doch das ging Mason nichts an. Schnell verließ er die Limousine, die Verlobte seines besten Freundes gebührend zu empfangen.
»Miss Seabrooke, sie sehen heute Abend ganz bezaubernd aus«, begrüßte er die schlanke Blondine, die mit ihren Schuhen beinahe so groß war wie er.
»Mister Krump.« Ivy nickte Mason mit einem verschmitzten Grinsen zu und schmiegte sich dann an ihn.
Beherzt drückte Mason den schlanken Körper an sich und half Ivy schließlich in den Innenraum des Wagens. Ashton war weit und breit nicht zu sehen, stellte Mason bedauernd fest. Er hätte gerne ein wenig mit ihm über den bald bevorstehenden Junggesellenabschied geplaudert. Mason selbst war überzeugter Single und nicht interessiert daran, etwas an diesem Zustand zu ändern. Er liebte seine Arbeit. Das Reisen und die kreative Energie die durch die Modebranche vibrierte, erfüllten ihn in jeder Hinsicht.
Das und seine Hundedame Shelly. Er seufzte etwas unglücklich, als er an seine dunkelhaarige, treuherzige Freundin dachte. Gerne hätte er das Gespräch mit Ivy auf den Central Park verlegt und mit einem ausdauernden Spaziergang zusammen mit Shelly verbunden. Doch da Ivy mit Ashton zusammen momentan in den Hamptons weilte und auch nur abends kurz Zeit für ihn hatte, musste Mason kurzfristig umdisponieren.
»Na, wo schleppst du mich hin?«, wollte Ivy mit hochgezogenen Augenbrauen und amüsiertem Lächeln wissen, als Mason auf den Ledersitzen neben ihr Platz nahm.
Er lächelte siegessicher zurück. »Ist eine Überraschung«, verkündete er mit feierlichem Unterton und deutete dem Chauffeur an, loszufahren. Er hatte einen Tisch in seinem Lieblings-Strandrestaurant dieser Gegend reservieren lassen und war sich sicher, dass der Zauber einer Kombination aus erstklassigem Abendessen im Magen und beruhigendem Wellengang vor der Nase entscheidend dazu beitragen würde, das Unmögliche möglich zu machen. Denn gute Freunde hin oder her – Ivy war für die Fashion Week in Mailand komplett ausgebucht. Dass sie sich für Rylands Kollektion ihre wertvolle Zeit abknapsen und vielleicht sogar Termine verschieben sollte (auch wenn es für solch einen gigantischen Konzern wie Quepy sein würde), war ein Gefallen grenzwertigen Ausmaßes. Selbst wenn er sie mit einer Flasche teuren Rotweins benebeln könnte, würde es ein heikles Unterfangen werden.
»Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Ivy.
Mason wich ihrem besorgten Blick aus und schielte angespannt auf seine Artioli-Schuhe. Er war noch nie gut darin gewesen, seinen Freunden etwas vorzumachen. Wenn es ums Geschäft ging, konnte er im Ernstfall knallhart und manipulativ auftreten, doch Ivy war mehr als nur ein Geschäft.
»Ich mache mir nur Sorgen um Shelly«, antwortete er ausweichend. »Ich habe mit der Vorbereitung für die Fashion Week in Mailand alle Hände voll zu tun und daher kaum Zeit für sie. Ich befürchte, dass sie mich kaum wieder erkennt, wenn ich aus Italien zurückkomme.«
Ivy nickte versehend. »Es ist wirklich ätzend«, pflichtete sie ihm bei. »Entweder Job oder Familie. Egal wie viel Mühe man sich auch gibt – ein Bereich bleibt immer auf der Strecke«, pflichtete sie ihm bei und blickte dabei nachdenklich aus dem Fenster.
Mason musterte sie mit schief gelegtem Kopf. »Und bei dir? Ist bei dir alles in Ordnung?«, hakte er nach. »Wie geht es Ash?«, bohrte er nach, als er nur ein Nicken als Antwort von Ivy bekam.
»Liegt er gerade in eurem King Size Bed und träumt von einer Traumhochzeit mit Pferdekutsche, weißen Tauben und jeder Menge Luftballons?« Ivy lachte amüsiert auf. Ihre Augen leuchteten bei diesem Thema auf und Mason spürte, wie ihn dieser Anblick aufrichtig erleichterte. Ihm lag das Glück seines Kumpels sehr am Herzen.
»Er träumt eher von einer Blitzhochzeit in Las Vegas«, entgegnete Ivy und fuhr sich mit einer lässigen Bewegung durch ihr offenes blondes Haar.
»Wooohooo!« Mason gab einen gedämpften Jubelschrei von sich. »Wenn er das bei dir durchsetzen kann, werde ich einen Road Trip mit den Jungs organisieren«, kündigte er begeistert an und zwinkerte der augenrollenden Ivy zu.
»Hast du mich deshalb für diesen Abend entführt?«, wollte Ivy wissen. »Damit du mir die Vorstellung, von Elvis getraut zu werden, schmackhaft machen kannst?«
Mason blickte noch einmal verstohlen auf seine Schuhe, bevor er seinen Mut zusammen nahm und es einfach aussprach.
»Nein. Ehrlich gesagt brauche ich deine Hilfe.«
Mason folgte dem Blick seines Chefs und konnte sich ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel nicht verkneifen. Zärtlich strich er Shelly über den Kopf und sah dann wieder zu seinem Gegenüber. Dieser stierte Mason ins Gesicht, als würde darin eine Horde Nacktschnecken herumkriechen und ließ mit einem klatschenden Geräusch die neueste Ausgabe des Fashionista-Magazins auf den Tisch fallen.
»Rylands neue Kollektion wird von den Medien zerfetzt«, kam Pynkett sofort zur Sache. »Wir müssen das schnell wieder hinbiegen, sonst wird das ein verdammt teures Jahr für uns.«
Der grollende Unterton in seiner Aussage klang in Masons Ohren schwer nach einem Vorwurf, der Mason sauer aufstieß. Er hatte noch nie viel von Ryland und seiner Arbeit gehalten und spätestens, als er bei einem Besuch in der Fabrikhalle in Downtown die ersten Schnittmuster für die Bleistiftröcke zu Gesicht bekommen hatte, war ihm klar gewesen, dass diese Kollektion ein Flop werden würde. Er bekam eine Gänsehaut, wenn er an all die scheußlichen Rüschenblusen dachte, die Pynkett entgegen Masons Ratschläge abgenickt hatte. Dass Quepy derart viel Geld in Marketing für diesen Möchtegern-Designer investiert hatte, war bestimmt nicht auf Masons Mist gewachsen. Doch sich zu fruchtlosen Streitigkeiten herabzulassen, war nicht Masons Art, weshalb er diese Spitze einfach an sich abprallen ließ, als hätte er sie nicht bemerkt. Stattdessen spielte er betont gelangweilt mit seinen Damien Hirst Manchettenknöpfen und antwortete:
»Die Kollektion steht. Wir sollten sie hoch erhobenen Hauptes präsentieren. Jetzt einen Rückzieher zu machen und übereilt alles umzustrukturieren, halte ich nicht für sinnvoll.« Er konnte hören, wie Pynkett über den Tisch hinweg geräuschvoll schnaubte.
»Wenn wir etwas beziehungsweise jemanden Außergewöhnliches in Rylands biedere Säcke packen, treten wir am Ende noch eine neue Trendwelle los«, gab sich Mason zuversichtlich.
Pynkett rieb sich in einer nachdenklichen Geste über sein schmächtiges Kinn. »Und an wen haben sie dabei gedacht?«, erkundigte sich Pynkett mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier.
Ein triumphierendes Lächeln schlich sich auf Masons Gesicht. »Ivy Seabrooke«
Pynkett lachte freudlos auf. »Die Chancen, ihre Hundedame erfolgreich in Rylands Kleider zu stecken und über den Laufsteg zu jagen, stehen besser, als dass wir DAS Topmodel der Modebranche für Rylands Kollektion gewinnen! Außerdem ist sie komplett ausgebucht.«
Mason presste seine Kiefer aufeinander und versuchte sich an einem verbindlichen Lächeln. Wie ihm dieser Kerl auf die Nerven ging! Er konnte den Tag, da er Quepy aufkaufen und sich nicht mehr länger mit diesem Nichtsnutz von einem Geschäftsführersohn herumschlagen musste, kaum erwarten. Seit Quentin Pynkett vor knapp acht Jahren das Modelabel von Masons Vater geschluckt hatte, wollte Mason nur eines. Quepy übernehmen, Schnösel Pynkett vor die Tür setzen und aus Trump&More wieder eine eigenständige Marke machen, um das Lebenswerk seines Vaters wiederherzustellen. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg, und er musste sich in Geduld und vor allem Selbstbeherrschung üben.
»Ich kenne Miss Seabrooke persönlich, Quentin. Ich versichere Ihnen, ich werde mich mit ihr auf irgendeine Art und Weise einigen können. Und zwar so, dass alle Parteien zufrieden sind«, versuchte Mason daher so sachlich wie möglich zu antworten. »Wenn ich Miss Seabrooke davon überzeugen kann, für Quepy in Mailand zu laufen, hinterlässt dieser Auftritt bleibenden Eindruck bei der Presse und sorgt für Schlagzeilen, die uns mit Sicherheit besser gefallen werden, als diese hier.« Mason schob die Ausgabe des Modemagazins mit spitzen Fingern von sich weg und nickte seinem Möchtegern-Vorgesetzten aufmunternd zu.
Quetschi-P (wie Pynkett heimlich von seinen Angestellten genannt wurde) strich sich unsicher über sein viel zu enges Hemd und wippte dabei mit seinem Kopf hin und her.
Mason fehlte die Geduld, um auf eine lahme Erwiderung seines Gegenübers zu warten, weshalb er sich ohne weitere Umschweife erhob und den Ausgang des Großraumbüros anstrebte. Shelly nießte geräuschvoll, als sich Mason an ihr vorbeidrückte, und tapste anstandslos hinter ihrem Herrchen her. Mason strich ihr zärtlich über den Kopf. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr und beschleunigte seine Schritte. Er hatte ein wichtiges Telefonat zu führen.
Als Ivy wenige Stunden später mit elfengleichen Bewegungen und in verboten hohen High Heels auf die Stretchlimousine, in der Mason saß, zusteuerte, stieß dieser einen leisen Pfiff aus. Er kannte Ivys Gesicht, das von allen Zeitschriften-Covern und Fernsehbildschirmen strahlte auswendig, doch live war diese Frau einfach atemberaubend schön. Mit ihr hatte sich sein Kumpel Ashton eine wahre Traumfrau geangelt, die er völlig zu Recht bald heiraten würde.
Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Finn, der mit seiner verklemmten Victoria ordentlich danebengegriffen hatte. Doch das ging Mason nichts an. Schnell verließ er die Limousine, die Verlobte seines besten Freundes gebührend zu empfangen.
»Miss Seabrooke, sie sehen heute Abend ganz bezaubernd aus«, begrüßte er die schlanke Blondine, die mit ihren Schuhen beinahe so groß war wie er.
»Mister Krump.« Ivy nickte Mason mit einem verschmitzten Grinsen zu und schmiegte sich dann an ihn.
Beherzt drückte Mason den schlanken Körper an sich und half Ivy schließlich in den Innenraum des Wagens. Ashton war weit und breit nicht zu sehen, stellte Mason bedauernd fest. Er hätte gerne ein wenig mit ihm über den bald bevorstehenden Junggesellenabschied geplaudert. Mason selbst war überzeugter Single und nicht interessiert daran, etwas an diesem Zustand zu ändern. Er liebte seine Arbeit. Das Reisen und die kreative Energie die durch die Modebranche vibrierte, erfüllten ihn in jeder Hinsicht.
Das und seine Hundedame Shelly. Er seufzte etwas unglücklich, als er an seine dunkelhaarige, treuherzige Freundin dachte. Gerne hätte er das Gespräch mit Ivy auf den Central Park verlegt und mit einem ausdauernden Spaziergang zusammen mit Shelly verbunden. Doch da Ivy mit Ashton zusammen momentan in den Hamptons weilte und auch nur abends kurz Zeit für ihn hatte, musste Mason kurzfristig umdisponieren.
»Na, wo schleppst du mich hin?«, wollte Ivy mit hochgezogenen Augenbrauen und amüsiertem Lächeln wissen, als Mason auf den Ledersitzen neben ihr Platz nahm.
Er lächelte siegessicher zurück. »Ist eine Überraschung«, verkündete er mit feierlichem Unterton und deutete dem Chauffeur an, loszufahren. Er hatte einen Tisch in seinem Lieblings-Strandrestaurant dieser Gegend reservieren lassen und war sich sicher, dass der Zauber einer Kombination aus erstklassigem Abendessen im Magen und beruhigendem Wellengang vor der Nase entscheidend dazu beitragen würde, das Unmögliche möglich zu machen. Denn gute Freunde hin oder her – Ivy war für die Fashion Week in Mailand komplett ausgebucht. Dass sie sich für Rylands Kollektion ihre wertvolle Zeit abknapsen und vielleicht sogar Termine verschieben sollte (auch wenn es für solch einen gigantischen Konzern wie Quepy sein würde), war ein Gefallen grenzwertigen Ausmaßes. Selbst wenn er sie mit einer Flasche teuren Rotweins benebeln könnte, würde es ein heikles Unterfangen werden.
»Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Ivy.
Mason wich ihrem besorgten Blick aus und schielte angespannt auf seine Artioli-Schuhe. Er war noch nie gut darin gewesen, seinen Freunden etwas vorzumachen. Wenn es ums Geschäft ging, konnte er im Ernstfall knallhart und manipulativ auftreten, doch Ivy war mehr als nur ein Geschäft.
»Ich mache mir nur Sorgen um Shelly«, antwortete er ausweichend. »Ich habe mit der Vorbereitung für die Fashion Week in Mailand alle Hände voll zu tun und daher kaum Zeit für sie. Ich befürchte, dass sie mich kaum wieder erkennt, wenn ich aus Italien zurückkomme.«
Ivy nickte versehend. »Es ist wirklich ätzend«, pflichtete sie ihm bei. »Entweder Job oder Familie. Egal wie viel Mühe man sich auch gibt – ein Bereich bleibt immer auf der Strecke«, pflichtete sie ihm bei und blickte dabei nachdenklich aus dem Fenster.
Mason musterte sie mit schief gelegtem Kopf. »Und bei dir? Ist bei dir alles in Ordnung?«, hakte er nach. »Wie geht es Ash?«, bohrte er nach, als er nur ein Nicken als Antwort von Ivy bekam.
»Liegt er gerade in eurem King Size Bed und träumt von einer Traumhochzeit mit Pferdekutsche, weißen Tauben und jeder Menge Luftballons?« Ivy lachte amüsiert auf. Ihre Augen leuchteten bei diesem Thema auf und Mason spürte, wie ihn dieser Anblick aufrichtig erleichterte. Ihm lag das Glück seines Kumpels sehr am Herzen.
»Er träumt eher von einer Blitzhochzeit in Las Vegas«, entgegnete Ivy und fuhr sich mit einer lässigen Bewegung durch ihr offenes blondes Haar.
»Wooohooo!« Mason gab einen gedämpften Jubelschrei von sich. »Wenn er das bei dir durchsetzen kann, werde ich einen Road Trip mit den Jungs organisieren«, kündigte er begeistert an und zwinkerte der augenrollenden Ivy zu.
»Hast du mich deshalb für diesen Abend entführt?«, wollte Ivy wissen. »Damit du mir die Vorstellung, von Elvis getraut zu werden, schmackhaft machen kannst?«
Mason blickte noch einmal verstohlen auf seine Schuhe, bevor er seinen Mut zusammen nahm und es einfach aussprach.
»Nein. Ehrlich gesagt brauche ich deine Hilfe.«
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